Natur und Vogelschutz in unserer Region

Schutzmaßnahmen begleitet vom NABU KV Darmstadt

Der NABU Kreisverband und seine Ortsgruppen unternehmen große Anstrengungen, um die Wiederansiedlung des Weißstorches im Altkreis  Darmstadt zu ermöglichen. Mit Unterstützung der Ortsgruppen wurden Auen renaturiert und Feuchtbiotope angelegt. Ferner bildete sich aus einigen NABU Mitglieder, schon 1991 eine LAG Weißstorch in Hessen. Von diesen ehrenamtlichen Mitgliedern ging eine Welle von Aktivitäten aus, die bis heute bestand hat.

Im Raum Darmstadt, Griesheim, Pfungstadt, Roßdorf, Ober- Ramstadt und Weiterstadt wurden eine große Anzahl von Nisthilfen für die Weißstörche errichtet. Ebenso in der Gemarkung Alsbach/ Hähnlein.

Erste Bruterfolge stellten sich allerdings erst 2008 ein. Aber durch die Vernetzung der Nistangebote wurden die Ansiedlungserfolge immer mehr.

 

Einige Beispiele von Maßnahmen

 

 

Bau eines Storchennestes aus Metall. Es soll ja möglichst lange halten. Dann die Montage auf einem Holzmast. Eine etwas Kraftraubende Angelegenheit.

Natürlich geht das auch anders, doch oft lassen es die Geländestrukturen nicht zu.

Zum Schluss muss noch das Nest mit Zweigen aufgebaut werden. Später wird das dann von den Störchen selbst erledigt. Sie tragen Äste und anderes Material in Tagelangen Nestanflügen ein. Bei diesen Materialanflügen wäre es von Vorteil, wenn sich ab und zu ein Horstbetreuer in der Nähe vom Mast befinden würde, denn die Störche bringen gelegentlich auch Folien und Bindeschnüre mit an, die sie auf den Feldern finden. Das kann unter Umständen später für die Jungen Storchenkinder Lebensgefährlich werden. Abhilfe wäre schnellstens geboten. Denn Beispiele von Toten Jungen finden sich jedes Jahr an Nestern.

 

Überhaupt ist die Gefahr für junge Störche in den ersten Tagen nach dem Ausfliegen sehr groß. Der enorme Autoverkehr und Stromleitungen, die unter Umständen in der Nähe des Nestes stehen, sind für die unerfahrenen Jungen ein ständiger Bedrohungsfaktor.

 

Ein weiteres Problem der Störche ist, einen Standort auszuwählen, wo genügend Nahrung zu finden ist. Denn mit diesem Nahrungsangebot sind weitere Faktoren verbunden. Unter anderem wie viele Junge man vielleicht durchfüttern kann. Denn bei wechselhaften Verhältnissen bleiben viele Junge oft auf der Strecke und verhungern, oder werden aus dem Nest entfernt. Wechselhafte Wetterbedingungen spielen natürlich auch eine entscheidende Rolle.

 

Weitere Informationen

www.nabu.de     TIERE & PFLANZEN / Vögel


Biotopschutz

Fertiger Teich
Fertiger Teich

Angelegte Teiche, meist vom NABU erworbene Grundstücke bieten vielen Tier und Pflanzenarten ein überleben. Hierzu gehört natürlich auch eine ständige Pflege. Die muss nicht immer von Menschhand gemacht werden, auch eine Tierische Pflege funktioniert Prächtig.

 

 

Will noch ein Teich werden
Will noch ein Teich werden

Nur wenige Tage benötigt eine Baggerfirma, die speziell dafür ausgerüstet ist solche Biotopteiche anzulegen. Nach kurzer Zeit wachsen schon die ersten Pflanzen am Rande des Teichs, und bald darauf finden auch die Amphibien ein ideales Biotop vor um Nachwuchs zu produzieren.

 

Weitere Informationen

www.nabu.de   THEMA / Biologische Vielfalt


Landschaftsschutz

Rinderherde
Rinderherde

Ein Landschafts-Pflegehof, gegründet aus einer Idee des NABU Kreisverbandes, beschäftigt sich seit vielen Jahren mit alten Haustierrassen, wie Eseln, Rindern und Schafen, um die Pflege von speziellen Weideflächen in unserer Region durchzuführen. Eine besondere Pflege benötigen die Sandmagerrasengebiete. Hier muss mit Sachverstand und viel Geduld gehandelt und gearbeitet werden.

Der Einsatz von "Pflegetieren" in diesen Gebieten ist optimal.   

 

 

Schafherde
Schafherde

Die Schafherde von mehr als 400 Tieren oder eine kleine Herde von Eseln beweiden nach Bedarf diese Flächen. Hierbei leisten die Tiere besondere Aufgaben. Sie beweiden, also fressen für sie wohlschmeckende Gräser, Hecken, Moose, Brombeerhecken usw. und durch ihren Dung werden die Böden gedüngt. In ihrem Fell und Wolle nehmen sie Samen von allen möglichen Pflanzen mit auf andere Standorte, und beimpfen so andere Weideflächen. Oft zum Vorteil, manchmal auch zum Nachteil.


Artenschutz

Steinhaufen am A-E-Flugplatz
Steinhaufen am A-E-Flugplatz

In den beiden Naturschutzgebieten "Griesheimer Düne" und "August-Euler-Flugplatz" wurden vom NABU Kreisverband in den Jahren 2003 - 2004 Nisthilfen für den Steinschmätzer errichtet. Mit mäßigem Erfolg.

 

 

Alter Stollen bei Ob.-Ramstadt
Alter Stollen bei Ob.-Ramstadt

Von den heimischen 22 Fledermausarten die uns zur Zeit bekannt sind, kommen etwa 14 Fledermausarten bei uns im Großraum Darmstadt sowie im Kreis Darmstadt- Dieburg vor. Viele Arten sind in ihrem Bestand stark zurück gegangen. Einige offenbar sogar ausgestorben, so wie die große Hufeisennase.

Nun, um den noch vorhandenen Fledermäusen einen gewissen Schutz zu gewähren, ist es wichtig, bekannte Sommer wie Winterquartiere zu sichern, und sogar neue Quartiere den Tieren anzubieten. Ferner gilt auch, alte Stollen und naturnahe Gewässer und Flugstraßen vor Eingriffen zu schützen. 


Nisthilfen für Insekten

Insektenhotel
Insektenhotel

Heute werden eine Vielzahl an Niststeinen, Nisthölzern sogar Insektenhotels angeboten. Anbieter findet man über das Internet. Natürlich kann man mit wenigen Mittel selbst Hand anlegen, an solch ein Insektenhotel. Leichter geht dies mit Baumscheiben aus hartem Holz ca.10cm dick. So z.B. aus Buche, Eiche oder aus Obstbaumstämmen. Das Holz sollte sehr gut abgetrocknet sein. Hier kann man nun mit verschiedenen Bohrern von 2mm bis 10mm Durchmesser, in das Holz  die Löcher bohren. Hierbei sollte darauf geachtet werden, die Löcher nicht all zu tief zu bohren, von 2cm bis 8cm. Wenn diese Arbeit getan ist, sucht man schließlich noch einen Platz an der Sonne aus, denn die Insekten mögen es warm und trocken. Wer Handwerklich geschickt ist, kann sich natürlich auch an ein Insektenhotel wagen. Hier können auch Baumscheiben mit eingebaut werden. Ferner kann auch Lehm verwendet werden der erst trocknen muss bevor man Löcher einbringt, oder es geht auch mit Schilfhalmen die mit in die Wand befestigt werden. Ein nebenstehendes Bild verdeutlicht die Bauweise.    

Lehmwand bei Ob.-Ramstadt
Lehmwand bei Ob.-Ramstadt

 

 

Naturnah aber leider viel zu selten sind solche Steilwände mit Südlage. Hier können Hunderte ja tausende Insekten für Nachwuchs sorgen. Denn ohne Insekten, die im Frühjahr blühende Bäume und Sträucher besuchen und bestäuben gibt es kein Obst und andere Früchte mehr. Das müsste jedem verständlich werden.

 

 


Nisthilfen für unsere Vogelwelt

Selbstgebauter Nistkasten
Selbstgebauter Nistkasten

Zu guter letzt noch ein paar Worte zu Nisthilfen für unsere Vögel.

Hier gibt es eine Vielzahl an Nistkästen für fast alle Vogelarten. Ob für die Meisen, oder Höhlenbrüter, ob für die Schwalben oder Eulen, für jede Art hat man eine Lösung gefunden dass sie ihren Nachwuchs groß ziehen können. Denn wir Menschen nehmen unaufhaltsam unseren gefiederten Freunden ihre Lebensräume und Brutmöglichkeiten weg. 

Auch hier gibt es Anregungen für Interessierte im Internet.


Schutz vor dem Stromtod an Strommasten

Strenge Schutzvorschriften

Tode Krähe
Tode Krähe

Neue Anwendungsregel tritt 2011 in Kraft

Eine Forderung die von den Naturschutzverbänden schon seit Jahrzenten immer wieder an die Energieversorger gestellt wurde und wird. Denn es gibt offenbar immer noch einige EVU`s die ihre Hausaufgaben nicht oder nur schleppend erfüllen. Gemeint sind vorschriftsmäßige Abdeckungen an Spannungsführenden Teilen im

Mittelspannungsbereich von Freileitungen, sprich 10.000V oder 20.000V.

Diese Anwendungsregel, erstellt vom VDE unter (VDE-AR-N 4210-11) ist am 1. August 2011 in Kraft getreten. Die gefährlichen Stellen sind meist am oberen Teil des Mastes, genauer die Isolatoren an denen die Spannungsführenden Leitungen befestigt sind. Vorschriftsmäßig angebracht sind Isolatoren die an den Auslegern nach unten hängen und so schon ein wenig Sicherheit gewähren. Ist der Ausleger allerdings aus Stahl nicht aus Beton, kann ein anfliegen einer großen Eule oder eines Greifvogels auf die Leitung zu einem Überschlag sprich eines Lichtbogens führen, und das Tier erleidet schwerste Verbrennungen die meist zum Tode führen. Denn der Lichtbogen entsteht durch die Berührung mit den Schwingen zur Leitung und zu dem geerdeten Mast sprich Ausleger. Es wird sozusagen ein Kreis geschlossen der Tödlich ist. Bei den EVU Leitstellen wird dieser Vorgang nur als Erdschlusswischer registriert, meist in den Abend oder Nachtstunden. Es fällt kein Sicherheitsschalter und der Strom fließt weiter. Für die Bevölkerung ein unbemerkter Tod.

Auch wenn Bedienstete am nächsten Tag die Leitung ablaufen, um nachzusehen warum die letzte Nacht eine Störmeldung in der Leitstelle aufgelaufen ist, findet man oft nichts mehr. Denn einige Nachtaktive Säuger, wie der Fuchs zum Beispiel holen sich den Braten und nichts ist mehr zu finden.

Positives ist hier jedoch zu berichten. Unser Regionaler Energieversorger im Südhessischen Raum, hat seine Verantwortung für die Natur ernst genommen, und seit ein paar Jahren seine restlichen Mittelspannungsfreileitungen die er noch in Betrieb hat mit vorschriftsmäßigen Abdeckungen an den Isolatoren versehen. Sicherlich eine teure Angelegenheit für den Versorger, aber der Nutzen wiegt sicher mehr und erhält nachhaltig Leben. Was den Versorgungsbereich betrifft, in dem der NABU Kreisverband Darmstadt tätig ist, hoffen wir, dass die wenigen Freileitungen nach und nach abgebaut und durch Erdkabel ersetzt werden. Denn in unserer Region kommen die meisten Störche sowie der Rot als auch der Schwarzmilane vor die wir in ganz Hessen zählen. Betroffen sind hier ganz besonders die Jungvögel, die diese Gefahren noch nicht kennen. Also eine Verantwortung auf höchstem Niveau.

 

Weitere Informationen unter

http://www.nabu.de  Stromtod

Schutzvorrichtungen an Beton und Gittermasten (Beispiele)

Bildmaterial v. H.Schnur