Der Landkreis Darmstadt- Dieburg führt in fachlicher Kooperation mit der TU-Darmstadt ein Erprobungs- und Entwicklungsvorhaben ("Ried und Sand") in der nördlichen Oberrheinebene durch. Ziel ist die Vernetzung der Hessischen Rheinrandflusslachen (auch als Altneckarlachen bezeichnet) sowie der Sandrasenflächen im Westkreis unter- und miteinander.
Unterstützt wird das Projekt durch die Kommunen Alsbach-Hähnlein, Bickenbach, Griesheim, Pfungstadt, Seeheim-Jugenheim und Weiterstadt sowie die Stadt Darmstadt. Eingebunden sind weiterhin das Regierungspräsidium Darmstadt sowie mehrere Naturschutzverbände. Gefördert wird das Vorhaben durch das Bundesamt für Naturschutz in Bonn.
Die wissenschaftlich Begleitung des Projektes erfolgt durch die TU-Darmstadt, FB Biologie, Institut für Botanik.
Die Ergebnisse der Untersuchungen auf den E+E Flächen wurden im März 2012 bei einer Präsentation in Räumen der UNB Darmstadt- Dieburg vorgestellt.
Die Sande wurden kurz nach der Eiszeit (vor ca. 10 000 Jahren) aus den Rheinschottern ausgeweht und zu Dünenfeldern entlang der Bergstraße angehäuft. Zu der Zeit wanderten die charakteristischen Steppenarten, wie sie heute noch großflächig im russischen Raum zu finden sind, ein. Durch die besonderen Eigenschaften des Substrates Sand und den menschlichem Einfluss haben sich diese Reliktstandorte bis heute gehalten.
Aufgrund dieser langen Geschichte finden sich in den Sandgebieten heute noch Tier- und Pflanzenarten, die sonst in Deutschland weitgehend ausgestorben sind und oberste Plätze in den Roten Listen der gefährdeten Arten einnehmen. Die Sandgebiete haben für den Erhalt einiger Arten sogar europäische Bedeutung.
Der Erhalt der biologischen Vielfalt erweist sich als eine der wichtigsten und schwierigsten Aufgaben des modernen Naturschutzes. Gerade der Raum Darmstadt ist eine der artenreichsten Regionen Deutschlands, so dass wir die besondere Chance und Verantwortung haben, möglichst vielen Arten das Überleben zu sichern. Deshalb engagiert sich der NABU Kreisverband Darmstadt besonders für den Schutz der sehr artenreichen Sand-Ökosysteme durch extensive landwirtschaftliche Nutzung und Pflege.
Die Erhaltung und Entwicklung dieser Biotope stellte lange Zeit ein fast unmögliches Unterfangen für Behörden, Biologen und Naturschützer dar. Erst der Vorstoß des NABU Kreisverbandes, einen Landschaftspflegehof zu gründen, der mit alten Haustierrassen die Pflege übernahm, konnten die Probleme weitestgehend gelöst werden.
Die Schafe sind die Hauptakteure im Dünenschutz, da sie den Sommer über fast ganz für die Beweidung der Sandrasen und die Grundpflege der Gebiete eingesetzt werden. Durch die Schafherde die jährlich mehr als 90 km zurücklegt, werden die Sandgebiete vernetzt. Ein Austausch z. B. von Samen gefährdeter Arten wird dadurch wieder möglich.
Zu dem einzigartigen Landschaftsbild der Griesheimer Düne zählt auch die knorrig-buschige Form der Kiefern. Weil die Kaninchen die Jungpflanzen stark verbeißen, können sich diese Kiefern nicht mehr natürlich vermehren. Der NABU Kreisverband hat, mit maßgeblicher Unterstützung der Stiftung "Hessischer Naturschutz" vom Landschaftspflegehof Stürz
Kiefernzapfen ernten, von der Samendarre Wolfgang bearbeiten und von der Forstbaumschule Setzlinge ziehen lassen. Der Landschaftspflegehof pflanzte und betreut die Jungpflanzen.
Die Ernte und Aufbereitung von Kiefernsamen war in Griesheim einmal ein bedeutender Wirtschaftszweig.
Inzwischen bekommen die Sande endlich die Aufmerksamkeit die sie verdienen. Dennoch brauchen wir Ihre Unterstützung für die Weiterentwicklung der Sandrasengebiete.
kaufen Sie Produkte die im Rahmen des Dünenschutzes erzeugt werden;
helfen Sie mit bei den Pflegeeinsätzen in den Sandgebieten;
erwerben Sie Anteile an der Landschaftspflegeherde
oder spenden Sie zweckgebunden für die Pflege und Erhaltung der Sandgebiete;
informieren Sie Freunde und Bekannte über die Sande.
Bei einer sonntäglichen Exkursion informierte der Leiter der UNB des Landkreises Darmstadt- Dieburg, Dr. Wolfgang Heimer, NABU Mitglieder und Vogelschutzbeauftragte über die Renaturierung des Landbaches. Der Landkreis hat hier etliche Hektar ehemaliger Ackerflächen aus Privatbesitz erworben, um sie wieder in ein natürliches Feuchtgebiet zurück zu verwandeln. Der NABU Kreisverband hat sich an den Kosten für die Errichtung von Flachwasserbereichen beteiligt. Die Renaturierung des Landbaches wird aus Mitteln des Bachverbandes finanziert. Die Beweidungs- und Pflegemaßnahmen werden vom Landschaftspflegehof Reiner Stürz vorgenommen. Bilder von F.Enders
Odenwälder Höhenrinder Renaturierung vom Landbach Natur und Vogelschützer
Bewertung des E+E Projektes So zeigt sich der Landbach 2008 nach der Renaturierung
Zum Tag der Umwelt 2003 stellten der NABU Kreisverband und die Stadt Griesheim ihre Broschüre "Griesheimer Sand" vor. Die Broschüre enthält wichtige Tipps und Informationen über das Gebiet, und soll mit zur Erhaltung und zum Schutz diese bedrohten Lebensraumes, sowie für Verständnis und Akzeptanz in der Bevölkerung beitragen.
Die Broschüre ist gegen eine Gebühr von 1€ bei der Stadt Griesheim oder beim NABU Kreisverband Darmstadt zu erhalten.
Wenn Sie sich für das Projekt interessieren, weitere Info`s hierzu wünschen, oder das Projekt unterstützen möchten, rufen Sie uns an in der Geschäftsstelle oder schicken eine E-Mail.
Informationen über die "Stiftung Hessischer Naturschutz" finden Sie über diesen Link.