Eisvogelwände an der Modau bei Ob.-Ramstadt

Künstliche Steilwand für Eisvögel an der Modau

Ober-Ramstadt: Eine lang gehegte Idee wurde jetzt endlich verwirklicht. Nämlich der Bau von zwei künstlichen Steilwänden mit insgesamt vier Bruthilfen für den Eisvogel.  Standort der Behausungen ist in der Nähe von Ober-Ramstadt, an der Modau.

Denn hier ist der Eisvogel schon öfter beobachtet worden, nur  geeignete Brutmöglichkeiten, also Steilwände oder große Wurzelteller wo er selbst seine Nisthöhlen bauen könnte, gibt es für ihn nicht. So beschloss der Vorstand der NABU Gruppe Ober-Ramstadt ein Hilfsprojekt für den Eisvogel. Vor dem Bau mussten natürlich einige Behörden darüber befragt und informiert werden, um ihre Genehmigungen dafür zu geben. Denn so ohne weiteres geht es nicht, etwas an einen Bach zu bauen, ohne vorher gefragt zu haben, auch wenn es dem Naturschutz dient. Nachdem von Seiten der Behörden keine Einwände kamen, konnte eine konkrete Planung begonnen werden. Der Vorsitzende der NABU Gruppe Franz Enders und seine Stellvertreter, als auch der NABU Kreisverband Darmstadt arbeiteten in Kooperation an diesem Vorhaben. Ideen und Vorschläge wurden ausgetauscht, wer und was wird organisiert. Wer macht mit. Wie sollen die Nisthilfen in das Erdreich eingebaut werden.

Sehr hilfreich war hierbei eine Bauanleitung der NABU Kollegen aus Kaiserslautern, die so ein ähnliches Projekt für den Eisvogel ins Internet gestellt hatten. So wurden in Anlehnung dieser Bauanleitung die Kästen gebaut, in denen später die Nisthilfen eingesetzt wurden. Dank Fachmännischer Kenntnisse waren diese Holzkästen an nur zwei Tagen gebaut worden. Danach wurde das gesamte Material an Ort und Stelle transportiert, wo es zusammengefügt und eingegraben wurde. Die großen Vorderwände erhielten je zwei Einfluglöscher. Das ganze Bauwerk wurde unmittelbar am Bachlauf  montiert, da die Eisvögel einen direkten Kontakt zum Wasser bevorzugen. Mit Wasserbausteinen die man vorher bestellt hatte, befestigte man noch zusätzlich die vorhandene Steinige Böschung, damit bei einem möglichen Anstieg des Baches nicht gleich alles weggeschwemmt wird. Zum Schluss wurden dann noch die Kästen von oben mit Sand befüllt und der entstandene Erdwall dem Areal angeglichen. Feinarbeit war ganz zuletzt das verputzen der Vorderwände mit Lehm, sowie das auskleiden der Röhren. Denn Eisvögel bauen ihre Bruthöhlen, wenn die Möglichkeiten vorhanden sind ja auch in Sandige oder Lehmige Untergründe. Dies muss man unbedingt beim Bau solcher Künstlichen Nisthilfen beachten, sonst hat man möglicherweise keinen Erfolg.

Nun hoffen alle Helfer nach der Fertigstellung, das der Eisvogel diese Bemühungen belohnt und sich hier ansiedelt.

Bilder zur Aktion von M. Anton - H. Schnur - J. Bödeker